Story

Startups in unserem Netzwerk: IDLoop

Wir möchten "born globals" in unserer Region vorstellen: Einer von ihnen ist IDLoop. IDLoop arbeitet seit 2021 engagiert daran, die Art und Weise, wie Biometrie eingesetzt wird, zu verändern. Das Ziel ist es, eine schnelle, intuitive, hygienische und berührungslose Erfassung von Fingerabdrücken zu ermöglichen - für den privaten Sektor und für staatliche Anwendungen. In einem Interview haben wir sie über die Gründung ihres Unternehmens und unsere Markterkundungsreise nach Japan befragt. Hier ist, was sie zu sagen hatten. (By kristin.hesche)

29.09.2022

Interview mit IDLoop

Wann und wie habt ihr beschlossen, euer eigenes Unternehmen zu gründen?  

Wenn man viele Jahre in demselben Unternehmen in einer bestimmten Branche gearbeitet hat, sieht man, wie die Dinge funktionieren und merkt, dass man manchmal gerne etwas anders machen würde. Dann stellt sich automatisch regelmäßig die Frage, ob man es nicht selbst wagen sollte.    

In der Regel braucht es aber einen Auslöser. In unserem Fall sahen wir ein erhebliches Potenzial im Bereich der kontaktlosen Biometrie. Leider fehlten unserem früheren Unternehmen die Ressourcen, um sich auf dieses forschungsintensive Thema zu konzentrieren.    

Mit IDloop können wir uns nun voll und ganz auf dieses eine Projekt konzentrieren und kommen damit sehr gut voran.  

Was genau zeichnet euer Startup aus und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?  

Wir sind schnell, fokussiert und ein junges, motiviertes Team, das frischen Wind in den nach Innovation lechzenden professionellen Fingerabdruckmarkt bringen will. Wir wollen das erste kontaktlose Fingerabdrucksystem zur Identifikation auf den Markt bringen. Dabei werden wir zum ersten Mal die Sicherheit von Fingerabdrücken mit dem Komfort und der Hygiene einer kontaktlosen Lösung verbinden.    


Was sind derzeit eure größten Herausforderungen?  

Wir sehen es vor allem als eine herausfordernde Spirale. Wir entwickeln eine neuartige Technologie, und wir müssen schnell sein, um auf den Markt zu kommen. Dazu müssen wir gute Leute finden, die das umsetzen. Dazu brauchen wir natürlich auch Geld. Investoren bringen Geld mit, aber die meisten von ihnen wollen bereits eine Kundenbindung durch Verkäufe sehen. Aber bevor sie zahlen, brauchen die Kunden natürlich die fertige Technologie. Und die können wir schnell bekommen, das ist richtig, mit mehr guten Entwicklern.    

Die größte Herausforderung besteht also wohl darin, in allen Gewerken gleichzeitig Fortschritte zu machen und an allen Ecken und Enden an dieser Spirale zu drehen, denn nichts funktioniert ohne das andere.    


Was waren eure größten Ängste und Bedenken, als ihr an die Gründung eures Unternehmens dachtet?  

Wir hatten nie große Ängste oder Bedenken. Der Grundstein ist unser gut eingespieltes Kreativteam. Mit diesem gehen wir alle Herausforderungen optimistisch an.      


Was waren oder sind die größten Schwierigkeiten, die ihr auf eurem (Gründungs-)Weg überwinden musstet?  

Den Blickwinkel des Ingenieurs loszuwerden und zu lernen, ein Produkt für den Kunden und nicht für sich selbst zu entwickeln. Wir haben jedoch unseren Entwicklungsplan so angepasst, dass wir so schnell wie möglich Kundenfeedback sammeln und in die Entwicklung einfließen lassen können.  

Wo seid ihr ansässig und warum habt ihr diesen Standort gewählt?  

Wir sind im TIP angesiedelt. Dem Technologie- und Innovationspark in Jena. Dort gibt es auch viele andere Start-ups und es ist ein toller Ort, um Ideen auszutauschen. Mit einigen von ihnen arbeiten wir auch direkt zusammen. Außerdem gibt es für die ersten drei Jahre einen Zuschuss, so dass wir nur die Mietnebenkosten zahlen müssen.  


Wo seht ihr euch in 5 Jahren?  

In 5 Jahren werden wir aus dem TIP ausgezogen sein, weil es uns zu eng wurde und wir uns vergrößern mussten. Außerdem möchten wir in 5 Jahren, dass unser erstes Produkt bereits weltweit erfolgreich eingesetzt wird und wir unsere Produktpalette bereits erweitert haben. Dafür haben wir Ideen und eine tolle Technologie.    

 

 Welche Tipps würdet ihr Menschen geben, die gerade darüber nachdenken, ein Unternehmen zu gründen?  

Präsentieren Sie Ihre Ideen vor einem Publikum. Es gibt viele Veranstaltungen dieser Art, und die Schwächen eures Geschäftsmodells werden schnell aufgedeckt. Arbeiten Sie daran, verbessern Sie es, und stellen Sie es erneut vor. Finden Sie Menschen, die mit Ihnen gründen wollen und Ihre Leidenschaft teilen. Ein solides Team ist unerlässlich. Suchen Sie sich Leute, die Sie am Anfang ein wenig an die Hand nehmen. Es gibt viele gute Accelerator-Programme für Start-ups. Wir haben an TRIP teilgenommen, und es hat gut zu uns gepasst.    


Bezüglich unserer bevorstehenden Reise nach Japan, um den Markt zu erkunden: Wart ihr schon einmal dort und wenn ja, warum?

 Für uns ist es die erste Reise nach Japan.  

Welche Erwartungen habt ihr an die Japanreise und welche Programmpunkte sind für euch besonders relevant und warum?  

Wir erwarten eine gute Resonanz für unsere kontaktlose Hightech-Innovation in Japan, da die Japaner Hygiene sehr ernst nehmen, wie die Corona-Pandemie gezeigt hat. Besonders freuen wir uns auf das Treffen mit NEC, einem der weltweit größten Systemintegratoren für biometrische Lösungen.    

[IDLoops Feedback nach der Reise nach Japan:]  

Welche Art von Unterstützung habt ihr (durch das ISC) erfahren und welche zusätzlichen Dienstleistungen würdet ihr euch wünschen?  

Das ISC hat uns auf diese Reise mitgenommen, um den Markt in Japan zu erkunden und die Menschen dort kennen zu lernen. Wir hatten auch zwei organisierte Videogespräche mit japanischen Unternehmen im Vorfeld, die vom ISC organisiert wurden.  

Die Networking-Veranstaltungen vor Ort in Japan werden uns helfen und wir hoffen, einen viel besseren Eindruck von Land, Markt und Leuten zu bekommen. Wir würden gerne nächstes Jahr wieder teilnehmen. Außerdem möchten wir die Partner, an denen wir interessiert sind, schon im Vorfeld genauer kennen lernen.   

 

Wenn auch ihr Teil dieser Reise sein wollt, schreibt uns.

 

 

 

29.09.2022